
ARMIN - Die Arzneimittelinitiative Sachsen-Thüringen
Der Sächsische und der Thüringer Apothekerverband (SAV, ThAV), die Kassenärztlichen Vereinigungen in Sachsen und Thüringen (KVS, KVT) und die AOK PLUS haben gemeinsam am 1. April 2014 die Arzneimittelinitiative Sachsen-Thüringen „ARMIN“ gestartet.
Seit dem 1. Juli 2016 wird das dritte Modul und Herzstück von ARMIN umgesetzt: das Medikationsmanagement. Damit können nun auch Patienten der AOK PLUS direkt von den Modellvorhaben profitieren. Mit ARMIN soll die Qualität und Wirtschaftlichkeit der Arzneimittelversorgung erhöht werden.
Das Versorgungsangebot fördert eine sichere und korrekte Einnahme der Medikamente und verbessert die Therapietreue von chronisch kranken Patienten im Rahmen eines gemeinsamen Medikationsmanagements von Arzt und Apotheker.
Nur jeder zweite Patient nimmt seine Medikamente während einer Langzeittherapie so ein, wie es der Arzt verordnet. Werden es fünf, sechs oder noch mehr Arzneimittel, verlieren die Patienten schnell den Überblick. Nicht selten entstehen durch eine falsche Dosierung, das Vergessen oder Verwechseln von Arzneimitteln oder durch eine unabgestimmte Selbstmedikation gefährliche Risiken von Wechselwirkungen und Unverträglichkeiten. Die Folgen sind zusätzliche Beschwerden oder Komplikationen, die mitunter einen Krankenhausaufenthalt erforderlich machen.
Die regelmäßige Kontrolle einer Medikation hilft, Fehleinnahmen beim Patienten zu vermeiden. Für eine sichere und noch bessere Medikamentenversorgung haben die Vertragspartner das Versorgungsangebot „ARMIN“ entwickelt.
Evaluation für das Modellprojekt ARMIN
Für ARMIN wurde eine Evaluierung zur wissenschaftlichen Begleitung nach allgemein anerkannten Standards, verbunden mit Auswertung des Modellvorhabens im Hinblick auf die Erreichung der Projektziele veranlasst. Ziel des Modellvorhabens ARMIN ist es, durch eine enge Zusammenarbeit zwischen Arzt und Apotheker sowie der Implementierung entsprechender Module in die Primärsoftware beider Heilberufe, eine Steigerung der Qualität der Arzneimittelversorgung durch Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit und der Therapietreue bei gleichzeitiger Verminderung der Gesundheitsausgaben zu erreichen. Im Vordergrund steht dabei vor allem die bessere Versorgung von multimorbiden Patienten mit Polymedikation.
Den Auftrag für die Durchführung der Evaluation von ARMIN übernimmt die Abteilung Klinische Pharmakologie und Pharmakoepidemiologie mit den Bereichen Kooperationseinheit Klinische Pharmazie und Pharmakoepidemiologie am Universitätsklinikum Heidelberg. Die Ergebnisse der Evaluation werden für Ende 2021 erwartet.